Sarasm

Proto-urbane Stätte von Sarazm
UNESCO-Welterbe UNESCO-Welterbe-Emblem

Zwei der fünf überdachten Grabungsareale: Areal XII (Mitte) und Areal XIII Richtung Westen. Im Hintergrund das Dorf Sohibnazar.
Vertragsstaat(en): Tadschikistan Tadschikistan
Typ: Kultur
Kriterien: (ii)(iii)
Fläche: 015,93 ha
Pufferzone: 141,90 ha
Referenz-Nr.: 1141rev
UNESCO-Region: Asien und Pazifik
Geschichte der Einschreibung
Einschreibung: 2010  (Sitzung 34)

Sarasm (tadschikisch Саразм) andere Umschrift Sarazm („wo das Land beginnt“), war eine chalkolithisch-frühbronzezeitliche, proto-urbane Siedlung (etwa 3500 v. Chr. bis 2000 v. Chr.) im südlichen Zentralasien, deren kontinuierliche Existenz über eine lange Zeit auf Viehzucht, der Entwicklung einer Landwirtschaft und später auf der Gewinnung von Bodenschätzen zur Metallverarbeitung basierte. Gegründet wurde Sarasm von Kolonisten aus Namazgadepe und benachbarten Oasen im Süden Turkmenistans nahe der iranischen Grenze. Anfangs bestand die Bedeutung des Ortes im Güteraustausch zwischen einer sesshaften und einer nomadischen Bevölkerung im Umland. In der Frühbronzezeit, ab der Wende vom 4. zum 3. Jahrtausend v. Chr., fungierte Sarasm als Bindeglied in einem Netzwerk von Handelsbeziehungen, die bis ins Indus-Tal reichten. Die beiden ältesten der für die Herstellung von Bronze notwendigen Zinn-Lagerstätten in Zentralasien lagen nahe Sarasm und boten die Voraussetzung für den Fernhandel mit Metallen. Mit einer erkannten Fläche von 35 Hektar und einer geschätzten Fläche von 100 Hektar war Sarasm die größte Siedlung einer frühen Ackerbaukultur in Zentralasien zu einer Zeit, als die Hochkulturen in Ägypten und Mesopotamien entstanden.

Der Fundort liegt in der heutigen Provinz Sughd im Nordwesten Tadschikistans westlich von Pandschakent. Er wurde 2010 als erste archäologische Stätte in Tadschikistan von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.


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